Berlin – Stadt der Pannen und Pleiten und spätestens mit dem bis dato gescheiterten Großprojekt, der Flughafen BER, weiß das nun auch die ganze Welt. Von Verzögerungen, über gravierende Baumängel bis hin zu einem möglichen Baustopp – in Berlin funktioniert einfach nichts. Aber Moment mal, eine Sache klappt doch: Strafzettel verteilen und zwar an einem Flughafen, der noch nicht einmal geöffnet hat.

Falschparker auf der Flughafen-Baustelle

Bis jetzt hat der Flughafen BER noch nicht einen Flieger starten, landen oder gar parken gesehen und dennoch nimmt die Stadt schon Geld mit der Baustelle ein. Nicht etwa mit Fluggästen oder Erträgen aus Ladengeschäften am und im Flughafen – nein, es werden bereits jetzt schon Falschparker aufgeschrieben und mit Ordnungswidrigkeitsanzeigen geahndet. Wieder mal ein Beweis dafür, dass die ärmste Großstadt Deutschlands sich sehr kreativ mit ihren Haushaltslöchern auseinandersetzt. Wie Focus Online und Bild.de berichten sind die Politessen bereits mehrmals täglich auf dem Flughafengelände unterwegs und schreiben Falschparker auf. Kann man sich natürlich die Frage stellen: wer parkt auf einem Flughafen, der noch nicht einmal geöffnet hat? Ganz einfach: um den Flughafen BER sind einige Unternehmen und Arztpraxen angesiedelt, dessen Gäste und Mitarbeiter dann ihre Autos auf dem nicht genutzten Flächen des Berliner Flughafens parken. Laut dem Berlin Schönefelder Bürgermeister Udo Haase gibt es umliegend genügend Parkhäuser und bis jetzt nur wenige Falschparker. Dennoch leistet sich Berlin einige Mitarbeiter des Ordnungsamtes, die bereits jetzt schon auf dem Gelände von BER patrouillieren und falsch geparkte Autos aufschreiben.

Knöllchen in Berlin gehen immer

Jeder, der schon einmal jemanden vom Flughafen Tegel mit dem Auto abgeholt hat, der weiß, dass man oben beim Ankunftsbereich nicht parken darf. Maximal ein kurzes Halten ist erlaubt und dann muss man die Parklücke aber auch sofort wieder räumen. Steht man auch nur ein paar Minuten mit dem Auto dort, so kann man sich fast sicher sein, dass man in kürzester Zeit eine Politesse an den Hacken hat. Das geht sogar so weit, dass die Knöllchen-Tanten in Berlin das eigene Auto noch aufschreiben, während man rollender Weise die Parklücke wieder verlässt. Bei einer Pleite-Stadt mit riesigen Schuldenbergen kann man hier wohl kaum noch von Verkehrserziehung sprechen. Falschparker sind hier viel mehr eine geplante Einnahmequelle für die Stadt.

Fazit

Wer in Berlin falschparkt, der bekommt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einen Strafzettel verpasst. Sicherlich sind Falschparker eine nervige Angelegenheit – gar keine Frage. Aber mal ehrlich: da wo sie niemanden stören, blockieren oder gar nötigen kann man die Autos doch einfach parken lassen. Schließlich kommt hierbei niemand zu Schaden oder hat irgendeinen Nachteil dadurch. Dennoch ist das Berliner Ordnungsamt hier mit mehreren Politessen jeden Tag im Einsatz und „verhaftet“ Falschparker – wohl eher eine Geldmache, als eine echte Verkehrserziehung – typisch Pleitestadt Berlin!